Habilitation
Die Habilitation ist der höchste akademische Abschluss und setzt eine Promotion voraus. Mit diesem Abschluss erhältst Du die Lehrbefähigung, was bedeutet, dass Du als Professor/-in arbeiten kannst. In einigen Fächern ist die Habilitation eine Voraussetzung, bei anderen Fächern können auch Juniorprofessorinnen und -professoren, Nachwuchsgruppenleiterinnen und -leiter sowie andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Professor werden.
weniger lesenDie Habilitation ist besonders in der Humanmedizin und in den Geistes- und Rechtswissenschaften angesehen, in den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften zählen meist eher die wissenschaftlichen Leistungen. Während der Habilitation arbeitest Du an der sogenannten Habilitationsschrift. Dabei gibt es eine „Monografie“ oder eine „kumulative Habilitation“, die je nach Fach variiert. So müssen bei der kumulativen Habilitationsschrift, ähnlich wie bei der kumulativen Promotion, nur Teile und Einzelkapitel und keine komplette Arbeit, die sonst ca. 300–800 Seiten lang wäre, eingereicht und veröffentlicht werden. Mit der kumulativen Habilitationsschrift, die inzwischen bei Fächern wie Sozialwissenschaften, Psychologie, Naturwissenschaften und Medizin zum Regelfall geworden ist, kannst Du also einiges an Zeit und Arbeitsaufwand sparen. Wenn der schriftliche Teil, der von einem „Habilitationsvater“ oder einer „Habilitationsmutter“ betreut wird, abgeschlossen wurde, folgt das „Habilitationsgesuch“, was sozusagen ein Antrag auf Zulassung zur Habilitation ist. Nach erfolgreichem Abschluss hast Du den Titel „Dr. Habil.“, erhältst die Habilitationsurkunde und damit die Lehrbefähigung.
Nachwuchsgruppenleiter/-in
Nachwuchsgruppenleiterinnen und -gruppenleiter leiten eine Arbeitsgruppe, die aus selbst erwählten Promovierenden, studentischen Mitarbeiterinnen und Mitareitern oder technischem Personal besteht. Mit einem relativ großen Budget forscht diese Arbeitsgruppe fünf Jahre eigenständig an einem Vorhaben, was besonders im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich sehr beliebt ist. Nachwuchsgruppenleiterinnen und Nachwuchsgruppenleiter qualifizieren sich damit für eine Stelle als Professor/-in.
Juniorprofessor/-in
Für eine Juniorprofessur brauchst Du ein abgeschlossenes Hochschulstudium, eine Promotion, Erfahrung in der Lehre und bereits von Dir, möglichst in renommierten Fachzeitschriften, veröffentlichte, wissenschaftliche Arbeiten. Juniorprofessorinnen und -professoren haben in der Regel dieselben Aufgaben wie „normale“ Professorinnen und Professoren – Vorlesungen halten, selbstständig forschen, Prüfungen abnehmen und Studierende betreuen.
Die Juniorprofessur dauert in der Regel sechs Jahre, wobei es noch die Möglichkeit des sogenannten „Tenure-Tracks“ gibt, was bedeutet, dass man ohne weitere Verfahren zum „normalen“ Professor berufen wird – dafür musst Du aber nach der Promotion mindestens zwei Jahre an einer anderen Hochschule gearbeitet haben. Als Juniorprofessor/-in musst Du Dich bewerben und ein Berufungsverfahren durchlaufen, bei dem Du gegen andere Bewerberinnen und Bewerber antreten, einen öffentlichen Vortrag halten und die Kommission von Dir überzeugen musst. Danach wird eine Verhandlung mit der Hochschule geführt, in der die Rahmenbedingungen für Deine Professur festgelegt werden. Da bei Fächern wie den Geisteswissenschaften, den Rechtswissenschaften und der Medizin weiterhin großer Wert auf die Habilitation gelegt wird, entscheiden sich viele nach der Juniorprofessur trotzdem für die Habilitation.
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