Allgemeine Hochschulreife (Abitur)
Das Abitur ist der höchste Schulabschluss, den Du in Deutschland erreichen kannst – damit darfst Du an jedem Hochschultyp und damit an über 400 Hochschulen in Deutschland studieren.
weniger lesenAn den folgenden Schultypen kannst Du Dein Abitur erlangen:
– Gymnasium
– Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe
– Berufliches Gymnasium
– Berufskollegs mit gymnasialer Oberstufe/Fachgymnasium
– Berufsoberschule
– Abendgymnasium
– Kollegschule
– an einigen Volkshochschulen
– Privatschule z.B. kirchliche und Waldorfschule
– Nichtschülerprüfung
– Fernschule
Allgemeine Fachhochschulreife
Mit der Fachhochschulreife kannst Du an allen Fachhochschulen studieren, das Studium an Universitäten ist grundsätzlich nicht möglich. Einige Universitäten haben aber auch Sonderregelungen und lassen Bewerberinnen und Bewerber mit Fachhochschulreife zu einem Bachelor-Studium zu.
Die Fachhochschulreife besteht aus zwei Teilen, dem schulischen und dem berufsbezogenen Teil:
– Der schulische Teil, den Du normalerweise mit Abschluss der 12. Klasse erlangst.
– Der berufsbezogene Teil, der aus einem Berufspraktikum von einem halben bis ein Jahr oder einer abgeschlossenen Berufsausbildung besteht.
Fachgebundene Hochschulreife (Fachabitur)
Mit dem Fachabitur darfst Du an Fachhochschulen alle Studienrichtungen studieren, an Universitäten jedoch nur die Richtung, die auf Deinem Zeugnis angegeben ist (z.B. Technik oder Wirtschaft). Der Unterschied zum Abitur ist, dass bei der fachgebundenen Hochschulreife nur in einer und nicht in zwei Fremdsprachen eine Prüfung abgelegt wird.
Mit einer Abschlussprüfung in einer zweiten Fremdsprache kannst Du Dein Fachabitur in ein Abitur umwandeln. Das Fachabitur kannst Du an den folgenden Schulen erlangen:
– (Berufs-)Oberschule
– Fachakademie
– an einigen Berufsfachschulen
– Berufskollegs
– Studienkollegs
– berufliche Gymnasien/Fachgymnasien
– nach Abschluss der 13. Klasse einer Fachoberschule (nur in einigen Bundesländern)
– Gesamthochschule für Studierende mit einem Zeugnis der Fachhochschulreife nach erfolgreichem Abschluss bestimmter Brückenkurse oder Studienleistungen zwischen 60 und 90 Credit Points in einem Bachelor-Studiengang (bundeslandspezifische Anerkennung)
– Fachhochschule nach dem Vordiplom (in einigen bundesdeutschen Ländern)
– durch eine Begabtenprüfung
Hochschulreife nachholen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Deine Hochschulreife – also Dein Abitur oder Dein Fachabitur – nachzuholen, um an einer Hochschule studieren zu können. Dies dauert, je nach Deinem vorherigen Abschluss und Deiner zeitlichen Flexibilität, zwei bis drei Jahre. Du kannst Dein Abitur aber auch in nur einem Jahr nachholen, wenn Du bereits eine Fachhochschulreife (Fachabitur) oder Deine schulische Hochschulzulassungsberechtigung im Ausland erworben hast, diese aber in Deutschland nicht anerkannt wird.
Mit Haupt- oder Realschulabschluss
Wenn Du einen Haupt- oder Realschulabschluss hast, kannst Du an folgenden Institutionen Deine Hochschulreife nachholen:
– Fernlehrgang/Fernuni
– Akademien
– Abendgymnasium (hierfür musst Du meistens mindestens 18 Jahre alt sein und eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine mindestens dreijährige Berufserfahrung nachweisen können)
Mit Fachhochschulreife
Wenn Du bereits das Fachabitur hast, kannst Du Deine allgemeine Hochschulreife an folgenden Institutionen nachholen:
– Fachoberschule (FOS)
– Berufsoberschule (BOS)
Wenn Du bereits Deine Fachhochschulreife erlangt hast, kannst Du an einer Fachoberschule (FOS) oder einer Berufsoberschule (BOS) mit der 13. Klasse Dein Abitur nachholen. Dafür musst Du jedoch Berufserfahrung gesammelt haben (z.B. eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrjährige Arbeitserfahrung). Außerdem musst Du darauf achten, dass Du ausreichend Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache hast, da Du sonst „nur“ die fachgebundene Hochschulreife erwerben kannst.
Mit ausländischer, in Deutschland nicht anerkannter Hochschulzulassung
Wenn Du Dein Schulzeugnis, dass Dich dazu berechtigt, an einer Hochschule zu studieren, im Ausland erworben hast, wird dies häufig in Deutschland nicht ohne weiteres anerkannt. Du kannst deshalb Deine Hochschulreife in einem Jahr an einem sogenannten Studienkolleg (das sind Bildungseinrichtungen, die verschiedenen Hochschulen zugeordnet sind), nachholen.
weniger lesenDafür musst Du, nach einem einjährigen Besuch eines Studienkollegs, die sogenannte „Feststellungsprüfung“ ablegen. Um für das Studienkolleg zugelassen zu werden, musst Du erst einmal eine Aufnahmeprüfung auf einem staatlichen Studienkolleg bestehen. Die Voraussetzung für die Zulassung zur Aufnahmeprüfung sind Deutschkenntnisse – an den meisten Unis mindestens das Niveau B1. Wenn Du die Feststellungsprüfung bestanden hast, kannst Du Dich ganz normal an einer Uni bewerben. Doch Vorsicht: der Abschluss des Studienkollegs ist keine Garantie für einen Studienplatz!
Nichtschülerprüfung, Externenprüfung oder Begabtenprüfung
Um Dein Abitur nachzuholen hast Du auch die Möglichkeit, Dich selbst mit eigenen Mitteln vorzubereiten und innerhalb von ein bis drei Jahren (je nachdem wie gut Du Dich vorbereitet hast) die „Nichtschülerprüfung“, auch „Externen- oder Begabtenprüfung“ genannt, abzulegen.
weniger lesenHierfür gilt die Voraussetzung, dass Du den vorherigen Schulabschluss bereits erlangt hast. Die Mittel findest Du frei zugänglich im Internet, z.B. auf der Seite der Kultusministerien oder im Buchhandel. Außerdem kannst Du Dich auch freiwillig mit Hilfe von Vorbereitungskursen, zum Beispiel durch Fernlehrgänge oder an Volkshochschulen, vorbereiten, was bis zu drei Jahre dauern kann. Diese Vorbereitungskurse werden oft durch die Bundesagentur für Arbeit finanziell gefördert.
Studieren ohne Allgemeine Hochschulreife (Abitur)
Du hast kein Abitur und keine Lust, nochmal die Schulbank zu drücken? Kein Problem!
Denn es besteht nämlich die Möglichkeit, durch mehrjährige Berufserfahrung zu einem Studium zugelassen zu werden.
Mit Berufsausbildung und Berufserfahrung
Wenn Du über eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung sowie mehrere Jahre Berufserfahrung verfügst, kannst Du als sogenannter „beruflich Qualifizierter“ auch ganz ohne Abitur studieren. Was viele nicht wissen: zu mehrjähriger Berufserfahrung zählen auch Tätigkeiten, die beruflichen Beschäftigungen gleichwertig sind, wie zum Beispiel das selbstständige Führen eines Familienhaushaltes.
Eine wichtige Grundvoraussetzung ist, dass sich das Studium fachlich auf Deine vorangegangene Ausbildung bzw. Deine Berufserfahrung beziehen muss. Jede Hochschule entscheidet dabei selbst, ob die jeweilige berufliche Qualifikation für den angestrebten Studiengang ausreicht oder nicht. Außerdem können weitere Voraussetzungen, wie zum Beispiel ein Eignungstest oder -gespräch, von der Hochschule verlangt werden.
Mit einem Meister, Fachwirt oder sonstiger beruflicher Aufstiegsfortbildung
Wenn Du einen Meister, Fachwirt, Fachkaufmann, Betriebswirt, Techniker oder eine weitere berufliche Aufstiegsfortbildung besitzt, kannst Du unter gewissen Voraussetzungen gleichzeitig Deine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung erwerben und damit an einer Hochschule studieren. Dabei gelten die gleichen Zugangsvoraussetzungen wie für Bewerberinnen und Bewerber mit Abitur.
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